Das waffelose System des Balintawak- Escrima, hat sich hauptsächlich aus den Waffenkonzepten entwickelt. Es arbeitet deshalb auch hauptsächlich in der mittleren und kurzen Distanz. Im Balintawak- System gibt es daher harte und weiche Elemente.
Bare Hand (Kinamutay)
Das Waffenlose System ist so aufgebaut, dass der Schüler zunächst die Umsetzung der Waffenkonzepte ins waffenlose System erlernt.
Im weiteren Verlauf erarbeitet er sich dann nach und nach den Umgang mit den verschiedenen Distanzen. Das heißt er lernt in der langen (Tritt-Distanz), mittleren (Faust-Distanz) und kurzen Distanz (Knie/Ellenbogen-Distanz) bis hin zum Bodenkampf („Dumog“ – Philippinisches Ringen) zu arbeiten.
Dabei werden weitestgehend die gleichen Bewegungen verwendet wie mit dem Stock. Der Schüler erkennt hier, dass die Fähigkeiten der Verteidigung ohne Waffe bereits im Training mit dem Stock erlernt wurde, da der Stock nur eine Verlängerung des Armes darstellt.
Filippino Boxing (Panantukan)
Ein weiterer Teil des waffenlosen Systems ist das „Filippino Boxing“, auch „Panantukan“ oder „Suntokan“ genannt. Dieses heißt wörtlich übersetzt „Schlägerei“. Panantukan wird auch als „Dirty Boxing“ (schmutziges Boxen) oder „Street Boxing“ bezeichnet, da es keinem sportlichen Regelwerk unterliegt.
Panantukan unterscheidet sich zum westlichen Boxen dahingehend, dass man neben den herkömmlichen Schlagkombinationen wie Gerade und Haken unter anderem auch in der kurzen Distanz („Infight“) arbeitet und dort Knie- oder Ellenbogenstöße anbringt.